Hundeherz

1925
eine Erzählung des russischen Schriftstellers Michail Bulgakow. Sie ist eine zynische Satire auf den von der Sowjetunion propagierten „neuen sowjetischen Menschen“ und handelt von einem durch ein Experiment entstandenen grobschlächtig-ruchlosen „Hundemenschen“, der sich zum Alptraum für seinen Schöpfer entwickelt.

Verfasst wurde das Werk 1925, zur Zeit der Neuen Ökonomischen Politik (NÖP), als in der Sowjetunion kapitalistische Wirtschaftsmechanismen teilweise wieder eingeführt wurden, was heftige politische Auseinandersetzungen und Kämpfe mit sich brachte und auch einen grundlegenden Wandel in der Partei selbst zur Folge hatte: Der kommunistische Idealist trat in den Hintergrund zugunsten des kommunistischen Bürokraten.[1] Obschon die NÖP zu einer relativ gemäßigten Haltung gegenüber Schriftstellern und Künstlern führte,[2] wurde Hundeherz, mit seinen unverkennbaren allegorischen Anspielungen auf Widersprüche zwischen ursprünglichen revolutionären Hoffnungen, offizieller Propaganda und den Realitäten der NÖP-Zeit, verboten.[3] Erst 1987, 47 Jahre nach dem Tode des Autors, konnte die Erzählung in der Sowjetunion erscheinen.

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2024-06-26 11:43:30
Michail Afanassjewitsch Bulgakow
10.03.1940 in Moskau
Michail Afanassjewitsch Bulgakow
ein Schriftsteller ukrainischer Herkunft des Russischen Kaiserreichs und der Sowjetunion. Er gilt als einer der großen Satiriker der Literatur russischer Sprache.


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