Speerwerfer

1912
1912 zeigte Karl Möbius auf der Großen Berliner Kunstausstellung den Gips zu seiner Figur „Speerwerfer“. Im Jahr 1913 konnte Möbius in der GBK einen Bronzeguss zeigen, der auch im folgenden Jahr in einer Ausstellung im Ausland präsent war. Weitere Bronzeausführungen sind in den vergangenen Jahren immer wieder im Kunsthandel nachzuweisen gewesen (z. B. auf der Ars Nobilis und der Sculptura, beide Berlin 2008). Die Stiftung Stadtmuseum Berlin besitzt ein Exemplar der Plastik, gegossen in Zinkguss. Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde eine monumentale Bronzeausführung des Speerwerfers gegossen. 1921 wurde dieser Guss im Volkpark aufgestellt. 1944 wurde diese Plastik für Rüstungszwecke eingeschmolzen. 1954 konnte vermutlich nach dem originalen Gussmodell ein Neuguss bei der Berliner Gießerei W. Geisler durch Möbius realisiert werden. Dieser Neuguss wurde an originaler Stelle wieder im Volkpark aufgestellt. Er verlor spätestens in den 1970er Jahren seinen separat gegossenen Speer, der jedoch in jüngerer Zeit wieder ersetzt wurde. Die auffällige Plastik ist ein beliebtes Fotomotiv, wovon zahlreiche Aufnahmen im Internet zeugen. Auch regt die Figur offenbar zu einer durchaus durchdachten künstlerischen Auseinandersetzung an, womit nicht die infantilen Schmierereien gemeint sind, sondern die temporären Verfremdungen, etwa der Figur übergezogene T-shirts oder gestrickte textile Hüllen (Jörg Kuhn).

als Zweitguss 1931 für das Allianz-Stadion in Berlin-Mariendorf, erhalten.

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2023-02-27 09:36:44
Karl Möbius
27.02.1953 in Berlin
Karl Möbius
ein deutscher Bildhauer. Er studierte an der Kunstgewerbeschule Dresden und an der Berliner Kunstakademie. Möbius schuf eine Vielzahl von Werken mit Bezug zur deutschen Kolonialgeschichte und gilt deswegen als herausragender Vertreter der kolonialen Bildhauerkunst.


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