Das Problem der Generationen

1928
Ebenso gilt er als Pionier der Jugendsoziologie. In seinem Text „Das Problem der Generationen“ prägte er den Generationsbegriff neu, um damit Kohorten (Geburtsjahrgänge) zusammenzufassen, die ein einschneidendes Jugenderlebnis (z. B. den Ersten Weltkrieg) geteilt haben, und so vor identischen Aufgaben standen („Lebens-“ oder „Generationszusammenhänge“), diese aber je nach Klassenlage unterschiedlich lösten („konjunktiver Erfahrungsraum“).

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Das Problem der Generationen

1928
Der Beitrag von Karl Mannheim zum "Problem der Generationen" gilt mittlerweile über Fachgrenzen hinweg als kanonisch. Im "steten Neueinsetzen neuer Kulturträger" sah Mannheim ein zentrales Erklärungspotential für die "beschleunigten Umwälzungserscheinungen der unmittelbaren Gegenwart". Im Unterschied zu biologistischen Gesellschaftstheorien unternahm Mannheim den Versuch, generationellen und sozialen Wandel theoretisch miteinander zu verbinden. Sein direkter Bezug zu damals aktuellen Fragen der politischen und gesellschaftlichen Neuordnung zeigt bereits, wie stark sein Generationenentwurf von den Definitions- und Theorieanstrengungen der Zwischenkriegszeit geprägt war. Doch trotz dieser zeitgenössischen Verankerung stellt Mannheims Aufsatz bis heute einen Schlüsseltext für die disziplinübergreifende Generationenforschung dar.


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