HW1

1931
1930 begann Winkler mit der Entwicklung einer senkrecht startenden Rakete. Mit ihr wollte er nachweisen, dass ein Raketenflug mit flüssigen Treibstoffen möglich war. Die Aufwendungen zu diesen Arbeiten finanzierte er zu einem großen Teil aus eigener Tasche. Zusätzliche Mittel wurden von Hugo A. Hückel (1899–1947), einem raumfahrtbegeisterten Mäzen aus Neutitschein, zur Verfügung gestellt. Nach vielen sorgfältigen Versuchen mit dem Triebwerk erfolgte am 21. Februar 1931 ein erster Startversuch auf dem Exerzierplatz bei Dessau-Großkühnau. Doch es gab Probleme mit der Treibstoffzufuhr und die Rakete (HW1 = Hückel-Winkler-1) erhob sich nur etwa 3 m in die Höhe. Mit Hilfe des Mechanikers Richard Baumann wurde die Rakete nochmals überarbeitet, so dass am 14. März 1931 ein zweiter Startversuch erfolgen konnte. Diesmal ging alles gut und die HW1 erhob sich etwa 60 m hoch und landete ungefähr 200 m vom Startpunkt entfernt. Winkler nannte diesen Augenblick die Geburtsstunde der Flüssigkeitsrakete. Dass es sich bei dieser Rakete nicht um eine Weltpremiere, sondern „nur“ um die erste Flüssigkeitsrakete Europas handelte, wusste Winkler zu dieser Zeit noch nicht. Bereits am 16. März 1926 hatte der Amerikaner Robert Goddard (1882–1945) eine Flüssigkeitsrakete auf einer Farm in Auburn (Massachusetts) gestartet.

Das Bild zeigt einen Nachbau im Hermann-Oberth-Raumfahrtmuseum in Feucht.

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2023-01-02 16:44:59
Johannes Winkler
27.12.1947 in Braunschweig
Johannes Winkler
ein deutscher Raumfahrtpionier. Er startete am 21. Februar 1931 bei Dessau die erste europäische Flüssigkeitsrakete.


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