Het Achterhuis

Das Tagebuch der Anne Frank (niederländischer Originaltitel: Het Achterhuis ‚Das Hinterhaus‘) ist ein Werk der Weltliteratur. Anne Frank führte das Tagebuch vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944, anfänglich in der Wohnung am Merwedeplein, den größten Teil aber im Hinterhaus des Gebäudes Prinsengracht 263 (heutiges Anne-Frank-Haus) in Amsterdam. Dort versteckte sie sich zwei Jahre lang mit Familienangehörigen und Bekannten vor den Nationalsozialisten, um der Deportation und Ermordung zu entgehen.

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1945
Otto Frank benutzte für die erste veröffentlichte Ausgabe Annes ursprüngliches Tagebuch, das man heute als Version A bezeichnet, und ihre auf 324 Einzelblättern überarbeitete Fassung (Version B). Das Manuskript umfasst drei Bände. Der erste Teil reicht vom 12. Juni 1942 bis zum 5. Dezember 1942. Da der zweite Teil jedoch erst über ein Jahr später beginnt und bis zum 17. April 1944 reicht, ist zu vermuten, dass die Aufzeichnungen von Dezember 1942 bis Dezember 1943 verloren gegangen sind. Allerdings wird die fehlende Periode durch die von Anne überarbeitete Version abgedeckt. Die fehlenden Originale könnten bei oder nach der Verhaftung verschwunden sein. Der letzte Teil enthält die Einträge vom 17. April bis zum 1. August 1944.

Otto Frank entfernte einige Passagen, in denen Anne kritisch über ihre Mutter sprach, und Abschnitte, die sich auf die Sexualität seiner Tochter bezogen. Er übernahm die meisten der von Anne erdachten Pseudonyme, stellte aber die Identitäten der eigenen Familie wieder her. Das Material umfasste neben Annes erstem Notizbuch, das sie zum Geburtstag bekommen hatte, weitere Hefte und zahlreiche lose Blätter. Die Tagebucheinträge wiesen anfänglich nicht die chronologische Reihenfolge von Daten auf, der wir in den gedruckten Fassungen begegnen. Heutige Auflagen umfassen auch jene Einträge, die der Vater aus privaten Gründen nicht publizierte.

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1946
Nach der Verhaftung der Familie Frank nahm deren Helferin Miep Gies das Tagebuch an sich und bewahrte es so vor dem Zugriff der Gestapo. Das Tagebuch übergab sie nach dem Krieg an Annes Vater Otto Heinrich Frank, der als einziger seiner Familie den Krieg und Holocaust überlebt hatte. Dieser veröffentlichte die Aufzeichnungen, die schon in den 1950ern zum meistverkauften Taschenbuch und meistaufgeführten Bühnenstück in der Bundesrepublik Deutschland wurden. Sie wurden in über 70 Sprachen übersetzt und machte die Autorin zu einem der bekanntesten Opfer des Holocausts.

Kinderstern

Jan Romein
1946
Nachdem er eine Abschrift an seine Verwandten in der Schweiz geschickt hatte, übergab Otto Frank das Tagebuch an die Historikerin Annie Romein-Verschoor, die erfolglos versuchte, es zu veröffentlichen. Sie reichte es an ihren Ehemann Jan Romein weiter, der einen Bericht darüber für die Zeitung Het Parool verfasste. Dieser erschien am 3. April 1946 unter der Überschrift „Kinderstem“ (Kinderstimme). Darin stellte er fest: „Dieses scheinbar belanglose Tagebuch eines Kindes, dieses in einer Kinderstimme gestotterte de profundis, verkörpert die Grässlichkeit des Faschismus besser als alle Beweise von Nürnberg zusammen."

Het Achterhuis

Contact Publishing
1947
Der Originaltext als Textfile in Niederländischer Sprache.

Der Bericht von Jan Romein weckte das Interesse der Verleger von Contact Publishing in Amsterdam, die das auf Niederländisch abgefasste Tagebuch 1947 unter dem Titel Het Achterhuis: Dagboekbrieven van 12 Juni 1942 – 1 Augustus 1944 veröffentlichten und es 1950 erneut auflegten. Dabei wurden gemäß dem Wunsch von Otto Frank einige Passagen über Annes Sexualität wegen zu erwartender Proteste aus konservativen Kreisen gestrichen. Diese Ausgabe bezeichnet man heute als Version C.

Diese dritte Version wurde zu einem Verkaufserfolg und lieferte die Grundlage für zahlreiche Filme, Theateraufführungen usw.

Deutsche Übersetzung

1950
Die deutsche Übersetzung erschien 1950 unter dem Titel Das Tagebuch der Anne Frank im Verlag Lambert Schneider und wurde von Barbara Mooyaart-Doubleday ins Englische übersetzt (The Diary of a Young Girl 1952). Da das Tagebuch mit der Verhaftung im Anfang August 1944 abbricht, spielt Annes überlebender Vater in den literarischen Ausarbeitungen späterer Künstler eine Erzählerrolle, obwohl Anne selbst bereits begonnen hatte, ihr Tagebuch für eine spätere Dokumentation etwas umzuschreiben. Einige Veröffentlichungen von Begleitumständen und mit Deutungen stammen von Miep Gies, von anderen Freunden wie Hannah Goslar und Jacqueline van Maarsen oder von Schriftstellern.

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2009
2009 wurde das Tagebuch von der UNESCO in das Weltdokumentenerbe aufgenommen.
2025-05-09 23:59:49
Anne Frank
03.1945 in KZ Bergen-Belsen
Anne Frank
ein deutsch-niederländisches Mädchen jüdischer Herkunft, das 1934 mit seinen Eltern und seiner Schwester Margot in die Niederlande auswanderte, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen, und kurz vor dem Kriegsende dem nationalsozialistischen Holocaust zum Opfer fiel. In den Niederlanden lebte Anne Frank ab Juli 1942 mit ihrer Familie in einem versteckten Hinterhaus in Amsterdam. In diesem Versteck hielt sie ihre Erlebnisse und Gedanken in einem Tagebuch fest, das nach dem Krieg als Tagebuch der Anne Frank von ihrem Vater Otto Frank veröffentlicht wurde.
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Jan Romein
Contact Publishing


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