Die Analysen zur »Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins« zerfallen in zwei Teile. Der erste umfasst das letzte
Stück einer vierftündigen Göttinger Vorlesung »Hauptstücke aus der Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis« aus dem Wintersemester 1904/5. Während der zweite Band der »Logischen Untersuchungen« (1901) die Interpretation der »höheren« Akte der Erkenntnis zum Thema hatte. Untersucht werden darin Wahrnehmung, Phantaste, Bildbewusstsein, Erinnerung, Zeitanschauung. Der zweite Teil stammt aus Nachträgen zur Vorlesung und aus neuen ergänzenden Studien bis zum Jahre 1910. Weiterführende, besonders seit 1917 wieder aufgenommene, mit dem Individuationsproblem zusammenhängende Untersuchungen über das Zeitbewusstsein sind einer späteren Veröffentlichung vorbehalten.
Das durchgehende Thema der vorliegenden Untersuchung ist die zeitliche Konstitution eines reinen Empfindungsdatums und die einer solchen Konstitution zugrunde liegende Selbstkonstitution der »phänomenologischen Zeit«. Entscheidend wird dabei die Herausstellung des intentionalen Charakters des Zeitbewusstseins und die
wachsende grundsätzliche Klärung der Intentionalität überhaupt.
Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins
1901

Verknoten & Verknüpfen
Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins
1928
Die Analyse des Zeitbewusstseins ist ein uraltes Kreuz der deskriptiven Psychologie und der Erkenntnistheorie. Der erste, der
die gewaltigen Schwierigkeiten, die hier liegen, tief empfunden und daran fast zur Verzweiflung abgemüht hat, war Augustinus. Die Kapitel 13 — 28 des XI. Buches der Confessiones muß auch
heute noch jedermann gründlich studieren, der sich mit dem Zeitproblem beschäftigt. Denn herrlich weit gebracht und erheblich weiter gebracht als dieser große und ernst ringende Denker hat es
die wissensstolze Neuzeit in diefen Dingen nicht.
die gewaltigen Schwierigkeiten, die hier liegen, tief empfunden und daran fast zur Verzweiflung abgemüht hat, war Augustinus. Die Kapitel 13 — 28 des XI. Buches der Confessiones muß auch
heute noch jedermann gründlich studieren, der sich mit dem Zeitproblem beschäftigt. Denn herrlich weit gebracht und erheblich weiter gebracht als dieser große und ernst ringende Denker hat es
die wissensstolze Neuzeit in diefen Dingen nicht.
