Nach dem 2. Weltkrieg wollte bekanntlich niemand Nazi gewesen sein. Auf die Menschheitsverbrechen des 3. Reichs angesprochen, gerierten sie sich durchweg als „Wusstenixe.“ Im
Gegenteil: Sie seien selbst verfolgt gewesen. Und in der Tat konnten viele nachweisen, dass
irgendeine Subinstitution ihnen irgendetwas angedroht hatte. Unter diesen kenne ich keinen
extremeren Fall als den des Leipziger Schriftstellers und Verlegers Heinrich Pudor. In Abwandlung eines Spruchs, der erst später aufkam, könnte man sagen: Der Nationalsozialismus
frisst seine Eltern.
