Langgezogenes, hartes Oval,
des schwarzen Kleids ernste Spitzen …
Wer, junge Großmutter, küsste einmal
Ihre unnahbaren Lippen?
Hände, die in prachtvollen Sälen
Walzer Chopins einst gaben,
eisiges Antlitz, an beiden Schläfen
gerahmt von Lockenspiralen.
Dunkler, direkter, gebietender Blick,
Blick, der zum Kämpfen bereit ist.
Junge Frauen - die blicken so nicht.
Großmutter, junge, wer seid Ihr?
Wieviele Träume nahmt Ihr mit hinab,
Unmöglichkeiten und Grenzen?
Hinab in der Welt unersättliches Grab,
Polin von zwanzig Lenzen?
Frisch war der Wind, unschuldiger Tag,
kein dunkler Stern hat geschienen,
Großmutter, der mir im Herzen jagt,
dieser tobende Sturm ist - von Ihnen?
