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2025-04-13 09:07:40
Oda Olberg
†11.04.1955 in Buenos Aires

eine sozialdemokratische Journalistin die sich für Frauenemanzipation und sozialistische Eugenik einsetzte. Früh war sie in der deutschen sozialdemokratischen Bewegung aktiv, schon mit 17 veröffentlichte sie ihre ersten Artikel. 1896 trat Olberg dann aus dem Allgemeinen Deutschen Frauenverein aus und wechselte in die SPD hinüber. Noch im selben Jahr ging sie aus gesundheitlichen Gründen, vermutlich Tuberkulose, nach Italien. Dort lernte sie ihren Mann kennen, den sozialistischen Politiker Giovanni Lerda. 1896 heirateten die beiden. Sie hatten vier Kinder. In Italien war Olberg als freie Journalistin tätig, war in der Redaktion der sozialistischen Zeitschrift Avanti! eine Kollegin von Benito Mussolini. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war sie als Korrespondentin für die Arbeiter-Zeitung und für verschiedene deutsche Blätter aktiv. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete sie als Krankenpflegerin, danach wieder als Journalistin in Italien. Nach der Machtübernahme durch die Faschisten war sie Repressalien ausgesetzt, die Wohnung in Rom wurde mehrmals verwüstet. Olberg flüchtete nach Wien. Nach einem Aufenthalt in Südamerika kehrte sie 1929 nach Wien zurück. Im Jahr 1934 siedelte sie nach Buenos Aires aus und kehrte nicht mehr nach Österreich zurück, war aber weiterhin publizistisch tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg war durch eine schwere Krankheit nicht mehr an eine Rückkehr zu denken. Sie lieferte aber weiterhin Zeitungsbeiträge. 1897 veröffentlichte sie im Bd. 18 der Zukunft einen Artikel über „Das Recht auf den Tod“. Außerdem war sie Befürworterin eines Rechts auf Abtreibung. Ihr 1902 erschienenes Werk Das Weib und der Intellectualismus war eine Antwort auf die Thesen von Möbius über den physiologischen Schwachsinn des Weibes. Olberg lieferte Beiträge für die Arbeiter-Zeitung von Victor Adler und publizierte auch in Organen wie Dokumente der Frauen, Die Frau und Die Unzufriedene.