Küstenlinienparadoxon

Im Rahmen seiner Friedensforschung entdeckte Richardson das so genannte Küstenlinienparadoxon. Er hatte untersuchen wollen, wie die Länge der Grenze zweier Staaten mit der Wahrscheinlichkeit, dass diese Staaten miteinander Krieg führen, in Zusammenhang steht. Dabei fiel ihm auf, dass die Angaben zur Grenzlänge in verschiedenen Quellen erheblich voneinander abwichen. Die Ergebnisse erschienen erst posthum 1961 in der Arbeit The problem of contiguity. Der Mathematiker Benoît Mandelbrot entdeckte zufällig diesen Aufsatz, als ihn ein Bibliothekar bat, alte Bücher durchzusehen, die weggeworfen werden sollten. Nach eigener Aussage ist Mandelbrot von Richardson bei seinen Arbeiten zur fraktalen Geometrie stark beeinflusst worden. Tatsächlich besitzen natürliche Küsten keine angebbare Länge, sondern ihre Form muss als Fraktal angegeben werden.

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1920
Seine Arbeit The supply of energy from and to atmospheric eddies, die er dazu 1920 in den Proceedings of the Royal Society veröffentlichte, wird noch heute zitiert.

The problem of contiguity

1961
Die Ergebnisse erschienen erst posthum 1961 in der Arbeit The problem of contiguity.

Manon Bischoff
2022
Wie lang ist die Grenze zwischen Spanien und Portugal?
Je nach Geografiebuch finden sich unterschiedliche Längenangaben für die Grenze beider Länder. Der Unterschied ist nicht einmal klein: Es geht um mehr als 200 Kilometer. Wer hat Recht?

Benoît Mandelbrot
Unbekannt
Der Mathematiker Benoît Mandelbrot entdeckte zufällig diesen Aufsatz, als ihn ein Bibliothekar bat, alte Bücher durchzusehen, die weggeworfen werden sollten. Nach eigener Aussage ist Mandelbrot von Richardson bei seinen Arbeiten zur fraktalen Geometrie stark beeinflusst worden. Tatsächlich besitzen natürliche Küsten keine angebbare Länge, sondern ihre Form muss als Fraktal angegeben werden.
2023-09-20 15:57:17
Lewis Fry Richardson
30.09.1953 in Kilmun
Lewis Fry Richardson
ein britischer Meteorologe und Friedensforscher. Er berechnete die erste Wettervorhersage. Auch wenn sein Ergebnis weit vom tatsächlichen Wettergeschehen abwich, begründete er damit die Methode der numerischen Wettervorhersage. Einige seiner Erkenntnisse nahmen Ergebnisse der Chaostheorie voraus. Als überzeugter Quäker und Pazifist wechselte er in den 1920er Jahren in die Friedensforschung, in die er quantitative Methoden einführte.
Manon Bischoff
Benoît Mandelbrot


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