Polargeometrie
2005
Barthel bezieht sich in seinem Werk systematisch auf zwei Prinzipien, deren Grundlage er aus der Struktur des menschlichen Bewusstseins ableitet.[18] Das erste Prinzip sei der polare Gegensatz des endlichen Bewusstseins zwischen konkreter Existenz und absoluten Kategorien (z. B. Wille/Vorstellung, praktisch/wissenschaftlich, quantitativ/qualitativ, beziehungsvoll/unmittelbar[19] etc.), den er als Voraussetzung aller Welterkenntnis sah und der daher auch in der Vorstellung des Kosmos verwirklicht sein müsse.[20] Als organische Manifestation des Prinzips versteht Barthel die Verkopplung von Kreisbewegungen, die er als grundlegendes Konstruktionsprinzip der Natur vorschlägt. Zu dessen Verdeutlichung entwickelt Barthel seinen sog. Transformationszirkel.[21] Der Transformationszirkel erzeugt Kurven, die genau die Mitte zwischen Epi- und Hypotrochoiden bilden. Damit stellt der Zeichenapparat einen wissenschaftlichen Vorläufer des in den 1960er Jahren erfundenen Spirographen dar.
