Olympiasieg im Marathon (1904)
1904
Hicks war der Gewinner eines außergewöhnlichen Marathons bei den Sommerspielen in St. Louis. Bevor er das Ziel erreichte, war schon sein Konkurrent Frederick Lorz ins Stadion eingelaufen, nachdem er bei Kilometer 14 mit einem Muskelkrampf (ausgelöst durch Dehydratation) in ein Auto gestiegen war und erst kurz vor dem Ziel wieder zu laufen begonnen hatte, da das Auto einen Motorschaden hatte und er nicht in der Sonne warten wollte. Lorz wurde als Sieger gefeiert, bis er zugab, dass er sich einen Scherz erlaubt hatte. Damit war Hicks Olympiasieger.
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Unbekannt
Hicks' Lauf gibt einen beeindruckenden Einblick in das sportmedizinische Wissen des frühen 20. Jahrhunderts: Bei Kilometer 24 bat er um etwas Wasser, doch durfte er lediglich seinen Mund mit destilliertem Wasser ausspülen. Drei Kilometer später bekam er ein Milligramm Strychnin – ein Analeptikum, das heute auf der Dopingliste steht – mit einem Eiklar (rohes Eiweiß). Diese Prozedur wurde bei Kilometer 32 wiederholt. Diesmal gab es ein Ei mehr sowie einen Schluck Brandy. Außerdem wurde ihm der ganze Körper mit warmen Wasser abgerieben. Auf der letzten Meile bekam er noch zwei Eier, noch etwas Brandy und das Bad wurde wiederholt. An jenem Tag herrschten Temperaturen von 28 °C im Schatten und die Strecke war größtenteils in der Sonne gelegen.
Die Schilderung der Pflege des Läufers stammt aus einem Aufsatz von Charles P. Lucas, des Trainers von Hicks. Er begründete den Sieg von Hicks über die stärkere Konkurrenz mit der richtigen Betreuung („…but they lacked proper care on the road…“).
Die Schilderung der Pflege des Läufers stammt aus einem Aufsatz von Charles P. Lucas, des Trainers von Hicks. Er begründete den Sieg von Hicks über die stärkere Konkurrenz mit der richtigen Betreuung („…but they lacked proper care on the road…“).