Faktorenkoppelung, Faktorenaustausch und Chromosomenaberrationen beim Menschen
Just prägte 1934 den Begriff „Humangenetik“. Erstmals verwendete er ihn in seiner Arbeit über Faktorenkoppelung, Faktorenaustausch und Chromosomenaberrationen beim Menschen. In seiner Einleitung zum Handbuch der Erbbiologie des Menschen verwendete er den Begriff bereits mehrfach als Synonym für die Erbbiologie des Menschen. Damit wurde ein Rückzug auf wissenschaftlich gebotene Grundlagenforschung angezeigt, während der Begriff „Rassenhygiene“ für angewandte Wissenschaft stand. Die bis dahin ausschließlich deskriptiven Methoden der menschlichen Vererbungs- und Rassenforschung wurden um 1930 nicht nur mit experimentellen Methoden ergänzt und erweitert, sondern deren Probleme wurden auch genetisch umschrieben. Mitunter wird die Etablierung des Begriffs „Humangenetik“ deshalb auf 1939/40 datiert und das Handbuch als „völlig frei von NS-Ideologie“ bezeichnet. Just hatte die Rassenhygiene aber nicht vollends aus der Genetik ausgegliedert, sondern wollte die menschliche Erbforschung in die Genetik als Gesamtwissenschaft einordnen, damit diese sowohl der Klinik als auch der Rassenhygiene ihren vollen Dienst leisten könne, indem sie Grundlagen und Grenzen der praktischen Anwendung aufzeigte. Allerdings spiegelte sein Handbuch die zunehmende Spezialisierung und interne Differenzierung der Teilgebiete wider. Von 1975 bis 1979 entstanden dann in Würzburg der Lehrstuhl und das Institut „für Humangenetik“.
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Faktorenkoppelung, Faktorenaustausch und Chromosomenaberrationen beim Menschen
1934
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