Filterpapiereinsatz
Melitta Bentz (1873-1950), eine Hausfrau aus Dresden, meldete am 20. Juni 1908 ihren neuen Kaffeefilter beim Patentamt an. Bis dahin wurde Kaffee meist gebrüht, indem man feines Kaffeepulver in heißes Wasser schüttet und wartete, bis sich das Pulver am Boden der Kanne einigermaßen abgesetzt hatte. Oder man siebte das Gemisch ab. Aber das ergab selten einen sauberen Kaffee, denn die Löcher im Sieb waren meist entweder zu klein und verstopften oder aber zu groß und der Satz schwamm doch größtenteils wieder in der Tasse. Oft war der Kaffee nach dieser Prozedur nur noch lauwarm. Und der Kaffeesatz verursachte einen unangenehmen Nachgeschmack.
Verknoten & Verknüpfen
Gebrauchsmuster
1908
Melitta Bentz, Mutter von drei Kindern, experimentierte in ihrer Küche mit einem durchlöcherten Messingbecher. Auf der Suche nach einem geeigneten Filter landete sie beim Löschpapier aus dem Schulheft ihres Sohnes. Das bedeutete eine Revolution in der Kaffeezubereitung. Melitta Bentz erkannte früh das kommerzielle Potenzial ihrer Erfindung. Sie unternahm erste Schritte zur Vermarktung des neuen Filters und meldete ihn als Gebrauchsmuster an: "Kaffeefilter mit auf der Unterseite gewölbtem und mit Vertiefung versehenem Boden sowie mit schräg gerichteten Durchflusslöchern". Das gewerbliche Schutzrecht wurde mit Registrierung vom 8. Juli 1908 auf Seite 1145 der Patentblätter des Kaiserlichen Patentamts zu Berlin gewährt. Dieses Gebrauchsmuster wurde zur Grundlage einer unternehmerischen Erfolgsgeschichte.
Eintragung ins Hanelsregister
1908
Denn nur wenig später, am 15. Dezember 1908, folgte die Eintragung der eigens zur Vermarktung der Melitta-Kaffeefilter neu gegründeten Firma ins Handelsregister. Sitz dieser Firma (mit einem Startkapital von 72 Reichspfennig) war zunächst ein Zimmer in der Dresdner Wohnung der Familie Bentz.